28.03.2010

Bad Salzuflen Marathon – 2010-03-13

Mein Blick fällt auf niegelnagelneue Laufschuhe. Nicht meine, denn ich habe meine Laufschuhe vom letzten Jahr an, schon mal getränkt mit dem Matsch des Teuteburger Waldes und für gut befunden für das, was ich heute vor habe. Letztes Jahr waren sie auch neu. Seufz. Was mittlerweile alles so passiert ist, zwischen neuen und eingesauten Laufschuhen… Zuvor habe ich mich noch mal umgezogen oder besser gesagt, ausgezogen. Erklärte ich noch großkotzig in der Damenumkleide, warm wird einem von alleine, eckte ich mit meinem anschliessend übergezogenem Fleece-Shirt an. War auch wirklich zu warm, also wieder raus aus dem Fleece.

So saß ich denne in illustrer Runde, links das Kuchenbuffet und rechts der Eingang sowie das Damenklo, auf dass ich noch mal ganz unaufgeregt gehe. Mit der Zunahme der Wettkämpfe wird man immer abgeklärter, stelle ich fest. Auch der Start, ganz locker losgelaufen. Bei mir sind aus dem Forum Kolibri und Ole der Langsame mit seinen beiden Mädels, die er heute durch die Marathonstrecke treiben will, aber ich glaub, sie wissen es noch nicht. Nochmal seufz. Rainer – Wesergebirgsläufer – war nicht da, so wie Klaus. Beide habe ich sehr vermisst.

In der ersten Runde macht man sich mit den Gegebenheiten vertraut. Wider Erwarten nur wenige vereiste Stellen, ich bin diesen Winter schon schlimmere Strecken gelaufen. So traben wir – Ole und seine Mädels – munter plaudernd los. Kolibiri entfleucht etwas, aber wir haben uns am Ende doch noch wieder getroffen. Die ersten zwei Runden ein stetiger Wechsel der Laufbekanntschaften, zufällig kam ich mich Marianne Dahl ins Gespräch, deutsche Meisterin im 24h Stundenlauf und auch aus meiner Laufgegend. Schön, solche Gespräche. An der Verpflegungsstation gibt es lecker Schokolade, Nüsse und Bananen. Getränkemässig bleibt auch kein Wunsch offen. Es gibt Tee, Wasser, Malzbier und ich glaub auch richtiges Bier.

Von Runde zu Runde wird es einsamer und in meiner letzten Runde wähne ich mich als letzte, wenn ich auch noch von Ferne die anderen Läufer vor mir sehe. Dennoch werde ich von den Streckenposten immer noch herzlich willkommen geheißen. Ich genieße die letzte Runde, das Plätschern des Baches, das Zwitschern der Vögel und auch die Hupe, des Autofahrers, der freundlich raufgrüsst. Er hat’s wohl schon geschafft. Ich fühl mich nicht geschafft, sondern glücklich und zufrieden. Bergauf geh ich manchmal und mache meine Qi Gong Übungen und zwischendurch singe ich auch mal ein bisschen. Was einem so alles durch den Kopf geht, in der Zeit… So kommen dann über 5 Stunden zusammen, aber schöne Stunden, an die ich mich immer erinnern werde. Das ist das Schöne am Laufen. Man weiß immer, was man in der Zeit gemacht hat. Mein kleiner Film eines langen Laufes ist immer in meinem Kopf.

Im Ziel treffe ich dann alle wieder. Die Duschen sind angenehm leer und noch angenehmer: warm!

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